PARTNER BEIM KINK: Kräftespiele und Unterschiede
von
Recon News
24 Februar 2021
Brew ist seit seinem 18. Lebensjahr ein freizügiges und aufopferungsvolles Mitglied der britischen Leder-Szene. Jetzt, als ein Top Leder-Master und SM Dom, ist er ein leidenschaftlicher Anhänger der Kraft und der Fähigkeit unserer Leder & Fetisch Community, eine einflussreiche, widerstandsfähige und mitreißende Gemeinschaft aufzubauen, die nun dazu fähig ist, alle Altersgruppen, Stärken und Erfahrungen miteinzubinden.
Brew Hunter erschuf MASTERY als ein Event, das die aufregenden Prinzipien und die Kraft der frühen Tage der klassischen Leder-Szene wiederauferstehen lässt und dabei die Regeln, die Achtung und die Ethik der „Old Guard"-Praktiken mit den neuen bahnbrechenden „VanGuard"-Praktiken des 21. Jahrhunderts aus XX Leder, Gummi, Pup/KP, Dominanz, Disziplin, S/Moke, SubMission und Hard Play vereint. In diesem Artikel setzt sich Brew mit dem Kräftespiel und den Unterschieden zwischen Dom/sub, Master/slave und Dad/boy auseinander.
Dom/sub, Master/slave, Dad/boy – so viele spannende Unterschiede; so viele faszinierende individuelle Reisen; all die Wege, die weniger ausgeschritten sind und all die BDSM-Seitenpfade, die nur sehnsüchtig darauf warten, erkundet zu werden!
Als Leder/Fetisch SM Dom, beschäftige ich mit allen dreien dieser Kräftespiele und werde hier von meinem Standpunkt als Dom/Master/Dad aus, sprechen – and ich kann euch mit Sicherheit sagen, dass jeder einzelne sub/slave/boy etwas ganz Eigenes und wahrhaft Einzigartiges in die MaleSex Erfahrung miteinbringen kann.
Das bei Weitem wichtigste Konzept, das man anerkennen muss, wenn man das Ganze näher betrachtet, ist, dass INDIVIDUALITÄT der Schlüssel ist: es sind die individuelle Denkweise, individuelles Temperament und Umstände und dazu die eigene Identität, die diese drei Ausrichtungen ebnen: die Ähnlichkeit darin bestehend, dass alle größtenteils (zum Zweck dieser Erläuterungen) submissiv sind; die Unterschiede darin bestehend, was jeder Einzelne braucht, will oder für das sexuelle Kräftespiel oder die Rolle mitbringen kann.
Übrigens – dem Wort "Rolle" Sollte man sich mit Vorsicht nähern. Das Wort wird oft mit „Theater" und „Play" assoziiert, und obwohl das offensichtlich ein sehr großer Teil der Sexualität ist, bei der „Roleplay" mit einer Vielzahl an weitreichenden Erlebnissen und Fun-Szenarien, eingeführt werden kann, werde ich hier versuchen, das Wort „Rolle" zu vermeiden, da ich inständig daran glaube, dass viele Menschen jetzt gerade tiefer in ihre sexuellen Tiefen und ihre sexuelle Psyche vordringen und sich inständig danach sehnen zu akzeptieren, dass dort eine wahre Realität existiert – ohne Scham, Ängste oder Peinlichkeiten.
Ich möchte auch kurz festhalten, dass das Alter in diesen Kräftespielen unerheblich ist. Ein „boy" kann älter als sein „Dad" sein. Ein „Master" kann jünger als sein „Sklave" sein.
Eine andere große Ähnlichkeit ist, dass jede Position Stolz, harte Arbeit, Fokus und Begeisterung in jede Situation miteinbringen sollte. Jeder sollte, ja muss, seinem Dom/Master/Dad mit voller Aufmerksamkeit, Energie und Verlangen dienen/gehorchen (die natürlich immer erwidert werden sollten, um im Training die besten Ergebnisse zu erreichen).
Deshalb – hier folgen MEINE persönlichen Definitionen und Vorschläge zu diesen sub/slave/boy Fachausdrücken. Klarerweise haben viele von euch unterschiedliche und genauso gültige Vorstellungen dazu, aber ich biete euch meine vor dem Hintergrund der Leder und SM Erfahrungen, die ich über die Jahre gesammelt habe, an.
Beginnen wir, in dem wir die Grundlage des Mansex erkunden: Top/bottom. Dieses (für gewöhnlich „Vanilla") Kräftespiel braucht nicht unbedingt einen starken „Machtaustausch", da es auf der sexuellen Seite eine 50/50-Gleichheit gibt, dass beide den Vorgang genießen können.
Ein Sub (submissive) ist ein ziemlich allgemeiner Ausdruck, der einen boy/man umschließt, der im Sex nicht nur die „Bottom"-Rolle einnimmt, aber die Autorität des Top anerkennt, sei es in einer anerkannten Beziehung, einer privaten „Szene" oder im Öffentlichen (ein Fetisch Club o.ä.) Hier spielt der Machtaustausch ins Kräftespiel hinein. Der Sub gibt den Ansprüchen und Forderungen des Doms statt – aus einer ziemlich entspannten sexuellen Situation, die sich (und das hängt von den starken Spieleigenschaften des Paares ab) weiterbewegen kann zu Stiefellecken, Schwanzlutschen, Ficken, Fisten, Pissen, Flogging, etc. Der Sub kann ein Halsband tragen oder an einer Kette herumgeführt werden, der Sub kann geknebelt sein, eine Augenbinde, einen Plug verpasst bekommen… alles hängt davon ab, wie sehr sich das sub/Dom Paar mit dem gemeinsamen Kräftespiel und (ganz wichtig) was vorher an Limits (physisch, moralisch und emotional) diskutiert wurde, wohlfühlt oder gegenseitig fordert.
(Vers (versatile) Situationen und Beziehungen können wechseln und durch sich verändernde Gefühle und Neigungen ohne großes Aufsehen von Dom zu sub rutschen.)
Submission (physisch, sexuell und psychisch) ist für manch einen etwas ganz Natürliches. Andere wissen, dass sie es wollen, sehnen sich inständig danach – aber schämen sich dafür, haben emotionale Blockaden oder zurückliegende emotionale Erlebnisse, die sie entweder sexuell, physisch (Flogging, Auspeitschen) oder durch Erniedrigung (Pisse, Aschenbecher, Stiefellecken, Stiefelbank) hemmen. Deshalb ist ein Vorabgespräch oder eine Unterhaltung immer ratsam (zu dem ein „Stop" oder „Safeword" dazugehört), wenn sich die Situation und der Sex in alles, was über die ganz normalen stiefelleckerischen Basics der Submission hinausgeht, hin entwickeln kann (NICHT meinend, dass die wesentliche Fähigkeit des Stiefelleckens letztendlich zu läppisch ist!!).
Beachtet, dass der Sub -in dieser Situation- grundsätzlich etwas zum bevorstehenden Kräftespiel zu sagen haben könnte. Es ist wichtig, dass dieses Kräftespiel stimmig ist, denn weder der Dom noch der Sub wird frustriert sein wollen, wenn die sexuelle Situation Momente erzeugt, die nicht willkommen sind und den Vibe der Szene brechen.
Deshalb kann ein Sub auf eine Reihe von Wegen dienen und kann entweder sehr entspannt oder sehr vertieft in seine Submission sein. Im öffentlichen Bereich kann einem Sub erlaubt ein „Time Out" erlaubt werden, in dem er einen Drink haben, sich mit Freunden unterhalten oder auf die Toilette gehen darf. Am Ende des Abends, kann der Sub dann auf ein paar gut verbrachte Stunden zurückschauen und sich in seinen Gedanken dem nächsten Punkt auf seinem Tagesplan widmen.
Ein Sklave (slave) dagegen, hat eine komplett andere Denkweise. Ein wahrer Sklave wird nach seiner „Sklavenseele" tief in sich gesucht und sie gefunden haben – und das bedeutet totale Submission, Kapitulation und Aufgabe an seinen Master, seinen er- und anerkannten Überlegenen.
Ein Sklave hat vielleicht eine lange Reise, seine Submission erkundend, seine persönlichen Gedanken, Bedürfnisse und Verlangen untersuchend, hinter sich und entdeckt jetzt die absolute Anerkennung, dass ein Halsband am Hals, gebeugte Knie, ein hängender Kopf und ein im Keuschheitskäfig abgeschlossener Schwanz (24/7/365 ohne eine Chance auf eine Erektion oder zu kommen) genau das ist, wozu er geboren wurde.
Ich ermutige jeden Sklaven, diesen Moment der Anerkennung mit Stolz und Strenge zu akzeptieren.
Jedes Master-/Slave-Kräftespiel ist unterschiedlich und viele sind in der Tat vielleicht gar nicht sexuell. Manche Master schließen ihre Sklaven in Verließen und Käfigen ein, sie dort zum Vergnügen des Masters und zur Erniedrigung des Sklaven zurücklassend; andere werden den Sklaven als Fleisch zum Peitschen und Floggen benutzen; andere wiederum werden Haushaltsdienste verlangen -Kochen, Putzen- und das oft nackt, bis hin zum Extrem, die Toilette sauber zu lecken; manche werden „sissyfication" befehlen (eine „French Maid" lässt sich fotzenficken und erfüllt Haushalts- und Kochpflichten); manche Master werden ihre Sklaven hauptsächlich als Sex-Cum Objekt benutzen, das unablässige Nutzen jedes Lochs, wann immer sie wollen, einfordernd.
Manche Master verlangen tatsächlich ALLES, was ich gerade aufgeführt habe.
Sklaven müssen immer erwarten als Urinale, Aschenbecher, Stiefelbänke, Arschlöcher benutzt zu werden und wenn BDSM im ursprünglichen Vertrag genau festgelegt und dazu zugestimmt wurde – müssen sie Flogging und Peitschen, sowie dazu alle anderen Foltermethoden, die der Master für notwendig hält, akzeptieren.
(Übrigens, beachtet, dass man, wenn man über einen Sklaven schreibt, es (im Englischen) gewöhnlich ist, mit Kleinbuchstaben zu schreiben (the/a slave) und von ihm als „es" zu sprechen).
Auch interessant: eine Google-Suche nach „Sklaven Vertrag" wird euch eine interessante Vielzahl von Verträgen anbieten, die so angepasst werden können, dass sie jeden Geschmack treffen. Dazu gibt es eine Sklaven-Registrierung online.
Ein guter Master wird seinen Sklaven IMMER hart rannehmen, ihn an seine Grenzen bringen. Nicht nur, damit der Sklave seine Sklavenseele und XX Maso-Fähigkeiten ausbauen kann, sondern auch, damit er seinem Master und dessen sadistischen Vergnügen mehr Befriedigung geben kann.
Aber: Denkt nicht, dass ein Sklave in all diesen Situationen lediglich ein leeres Gefäß sein soll (wenn sein Master nicht genau das angeordnet hat). Die besten Sklaven sehnen sich inständig nach jeder Herausforderung; der Grund ihrer Existenz besteht darin, ihren Mastern zu genügen und sie zufrieden zu stellen. Und die Striemen, Reizungen und Prellungen sind Abzeichen ihres Stolzes. Ihre Körper sind immer fertig und bereit, mit Strenge, Vorsatz und Begeisterung zu dienen. Ein sichtbar motivierter und gut durchtrainierter Sklave an der Kette eines Masters ist ein Objekt der Bewunderung durch andere.
Bitte beachtet, dass ein Sklave auf keinen Fall jemals erwarten oder von selbst beginnen sollte, dass es eine Diskussion oder Interaktion mit seinem Master gibt, außer der Höherstehende gibt das vor.
Mein von mir persönlich besessener Sklave wurde mit einer Reihe Handzeichen trainiert, so dass ich meinen Drink, meine Zigarre oder ein Gespräch mit befreundeten Ledermännern öffentlich oder privat nicht unterbrechen muss. Diese Zeichen beinhalten „Stiefel lecken", „Pisse trinken", „Drink holen", „rüberbeugen zum Ficken/Fisten", „Schwanzlutschen", „Arschlecken" etc.
Der Sklave weiß auch, dass ich öffentlich und privat immer von ihm erwarte, dass er die ganze Zeit aufmerksam und konzentriert ist. Ich verabscheue „leere" Zeit, weshalb der Sklave (außer, ich befehle es anders) IMMER leise meine Stiefel oder meinen Schwanz gewissenhaft bearbeiten wird, und das ungefragt und so lange, wie ich es von ihm erwarte. Er wird auch einem anderen Master dienen, auf mein Zeichen, wenn ich ihm das so befehle.
(Übrigens: ich muss nicht extra erwähnen, dass jeder slave/sub IMMER für seinen Master/Dom bis in den letzten Winkel anal sauber sein sollte).
Ich verlange eine komplett saubere Fotze, die ich ficken, fingern, fisten will und auch meine Zigarre will ich mit dem Fotzenschleim meines Sklaven als Geschmack versehen.
Ein Master wird seinem Sklaven seine Protokollregeln am Beginn seines Besitztums und seiner Registrierung aushändigen, an die sich immer gehalten werden müssen und der Master wird immer im Besitz der Schlüssel zur Halskette und dem Schwanzkäfig seines Sklaven bleiben.
Verschiedene Master verlangen verschiedene Protokolle – es gibt Old School/New School Masters; Old Guard/Vanguard Masters. Keines von beiden ist „falsch" und beide haben verschiedene Regeln. Jeder Sklave ist in seinen Fähigkeiten und Limits unterschiedlich und ein Master hat eine Verantwortung diese zu entdecken, ausloten und daran zu arbeiten, sie zu dehnen, so wie das tatsächlich auch jeder Dom mit seinem Sub tun sollte.
Lasst uns jetzt zum Schloss noch über „boy" reden.
Mehr als alles andere, schwingt hier der Zustand eines „Mentorats" mit. Es kann eine sexuelle Beziehung oder eine Freundschaft sein, wo der Boy vielleicht ein Top ist und bei seinem „Dad" nach einer Führungslinie, Protokoll oder Rat zu Leder, Sex, SM etc. oder einer Einführung in die Szene sucht. Nach meinen Regeln wird ein Top Boy jedoch immer für seinen Dad als Bottom fungieren, wenn der das verlangt, da er so lernt wie ein Top einen Sub behandeln sollte.
Wenn der Boy ein Bottom ist, ist die Beziehung auf jeden Fall entspannter als die eines Sub oder eines Sklaven. (Denkt daran, dass „Bottoming" nicht unbedingt Submission ist). Der Dad hat bei einem sexuellen Vorstoß immer das letzte Wort, aber ein Gespräch darüber sollte gesucht werden. Ein Dad ermutigt seinen Boy vielleicht, in dem er ihn in einem Club oder bei einem Event von den Zügeln lässt, damit er mit anderen „spielt" (unter dem wachsamen Auge des Dads) und erlaubt ihm vielleicht bei verschiedenen sexuellen Situationen mit seinem Dad und anderen dabei zu sein.
In einer starken Dad/Boy Beziehung kann es zu Versatilität in einer Top/Top Situation kommen. Ein Dad wird auch das Zigarrenrauchen, stilvolle Kleidung und wie man einen Flogger und eine Peitsche schwingt, sowie Regeln zu Sicherheit und Fisten unterrichten.
Also, dann… Sub/slave/boy? Dom/Master/Dad? Es gibt so viele Sichtweisen und Annäherungen an diese Diskussion über Kräftespiele und Unterschiede, dass wir wirklich nur die einfachen Grundlagen jeder Bezeichnung streifen können. Sexueller Machtaustausch ist dynamisch und fließend, sowohl auf der physischen wie auch auf der mentalen Seite und denkt daran, dass das beste Sex-Organ das Gehirn ist. Benutzt ES um die aufregenden Sachen, die vor euch liegen, zu erkunden!
Ich fasse meine Meisterklassen immer so zusammen: „Etiketten sind für Dosen". Sie sind nur ein Startpunkt und es liegt an DIR Dein eigenes Kräftespiel oder Deinen eigenen Unterschied zu schaffen; Dein absolut eigenes und einzigartiges Label zu kreieren! Warum nicht etwas NEUES erschaffen? Genießt es.
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