MITGLIEDER INTERVIEW: torturestud
von
Recon News
29 August 2019
Beschreibe Dich in einem Satz.
Ich bin ein erfolgreicher Softwareentwickler am Tag und habe ein - sagen wir mal aufregendes -Sexleben bei Nacht.
Wie bist Du zuerst in Kontakt mit Fetisch gekommen?
Mir wurde bewusst, dass ich bestimmte Fetische habe, bevor ich überhaupt erkannte, dass ich schwul bin. Ich erinnere mich an ein paar Momente als Kind: mit meinem besten Kumpel spielte ich Krieg und hoffte immer darauf, derjenige zu sein, der gefangen genommen wird; ich schaute WWF (aka WWE) und verliebte mich in die eindrucksvollen Muskelkerle in ihren viel zu engen Spandex-Unterhosen, die Schläge und Tritte in ihre Eier aushielten; fühlte die Erregung, wenn ich Folterszenen in Filmen sah; jemand kniete auf meinen Eiern im Ferienlager mit 14 - danach ging ich in den Wald und wichste 15 Mal; fand alte Shotgun-Videos online über eine Verbindung über die Telefonlinie mit einem Modem im Haus eines Verwandten und war völlig begeistert davon, dass es auch noch andere Kerle mit ähnlichen Vorlieben gab. Als ich dann im Alter von 18 Jahren nach New York zog, um zum College zu gehen, war eine meiner ersten Handlungen, jemanden auf Craigslist (verurteilt mich nicht - das war im Jahr 2003) zu finden, der mich fesseln sollte. Dieser Kerl aus Harlem - ich habe ihn nie wieder getroffen - fixierte mich, peitschte mich aus, brachte Wäscheklammern an meinen Nippeln an und wichste mich. Ich hatte noch nie so viel Angst und war zur gleichen Zeit so rattig wie bei dieser Session. Der Rest ist Geschichte.
Was sind Deine größten Vorlieben?
Etwas an dieser rücksichtslosen, „unfreiwilligen" Folter macht mich absolut geil und gibt mir den Kick. Elektro und CBT sind meine ständigen Favoriten und auch Bullenpeitschen sind verlockend (vor allem der Klang der schnalzenden Peitsche), obwohl ich immer noch lerne, sie besser auszuhalten.
In den letzten Jahren hat sich auch die Verbindung von Nippeln und Schwanz und die Reaktion darauf intensiviert, was ich ausgesprochen geil finde. Eine weitere Vorliebe sind für mich Dungeons. In dem Moment, wenn ich einen gut ausgestatteten Dungeon betrete, möchte ich einfach nur meinen Job kündigen und bis zum Ende meines Lebens dort angekettet sein. Nicht wirklich praktisch, aber eine Foltersau kann ja mal träumen.
Was genau macht Dich so geil bezogen auf Folterszenen?
Ich habe mich das schon oft gefragt und glaube, dass ich es als Sub genieße, da ich in der Realität eher das Alphatier bin. Schon immer war ich sehr bedacht auf meine Bildung, meine Sportlichkeit und auf meine Karriere - ich war an einer Eliteschule, habe zwei Master-Abschlüsse, habe meine eigene Firma aufgebaut, arbeite für angesehene Unternehmen und bin Mitglied bei Wettkampf-Teams (Jiu Jitsu, Boxen, Muay Thai). Auf der anderen Seite kämpfe ich allerdings auch mit ADS, weshalb ich ziemliche Schwierigkeiten habe, mich auf eine Sache zu konzentrieren und mein Gehirn abzuschalten bzw. zu beruhigen.
Irgendwas lässt dich dein Verlangen nach Kontrolle vergessen und bündelt deine Energie in eine Richtung, wenn du gefesselt und gefoltert wirst, was eine sehr willkommene Befreiung für jemanden wie mich darstellt. Menschen mit ADS haben Probleme, ihr Gehirn anzuregen, weshalb sie dazu neigen, nach Nervenkitzel zu suchen und was ist schon aufregender als gezüchtigt und durch die Mangel genommen zu werden?! (Ich glaube das erklärt auch meine Vorliebe für verschiedene Kampfsportarten)
Als Master - eine Seite von mir, die mit der Zeit reizvoller geworden ist - weiß ich, was mich als Sub geil macht und kann das dann reproduzieren. Nicht zuletzt werde ich sofort hart, wenn ich Kerle winseln, schreien und betteln höre.
Beschreibe den idealen Ablauf einer Session.
Es ist seltsam, die Energie des Doms spielt eine sehr große Rolle für mich. Je eindringlicher und gnadenloser jemand mit mir umgeht, desto mehr vertrage ich auch. Bei Schmerzen bin ich weniger „Sub" als vielmehr das „Opfer" welches keine Wahl hat. Wenn du mich auspeitschen willst, musst du mich schon fesseln, da ich mich definitiv dagegen wehren werde. Wenn jemand zurückweicht, nur weil ich schreie und mich beschwere, enttäuscht mich das - das wirkt sich wiederum auf meine Grundeinstellung aus.
Wenn er mir sagt, dass ich gefälligst das Maul halten und es hinnehmen soll oder mich einfach ignoriert werde ich hart und wenn dann noch die Endorphine freigesetzt werden, kann ich die Rolle des Subs durchaus annehmen (manchmal ist aber mehr als brutales Vorgehen von Nöten, um mich dort hin zu bewegen). Der Rahmen/die Umgebung ist ebenfalls ausschlaggebend. In einem gut ausgestatteten Dungeon zu spielen ist sehr begehrenswert - Aufhängungen, Gestelle, Käfige, Bondagebretter, Bondagestühle, Folterinstrumente - ich sollte wahrscheinlich aufhören, bevor ich gleich komme… Ich möchte zusätzlich dazu unbedingt mehr Erfahrung sammeln in puncto Verhör- und Gefangenenszenen.
Sprechen wir über Gear - worauf stehst Du?
Definitiv auf Leder. Aus irgendeinem Grund wirkt Rubber auf mich nicht wirklich anziehend (bitte verurteilt mich nicht dafür, Jungs). Vielleicht einfach, weil ich so viel schwitze? Außerdem ist das Gefühl und der Geruch von Leder einfach unglaublich anziehend, so sinnlich und männlich für mich.
Habe ich schon meine Vorliebe für Dungeon-Möbel und -Werkzeuge erwähnt? *Schmacht*
Welche Fetischkerle sind für Dich interessant?
Als Foltersau suche ich nach sadistischen, möglichst gut ausgerüsteten und erfahrenen Kerlen ohne Rücksicht auf ihr Opfer, die mich mit Gewalt an meine Grenzen bringen. Es ist für mich ungewöhnlich, in dieser Situation Sex zu haben, da ich ja eher abgehe auf gezielte Bestrafung und Sex einfach die Szenerie zerstört. Um ehrlich zu sein ist es mir relativ egal, wie der Sadist körperlich aussieht, auch wenn eine Lederuniform definitiv ein Plus ist.
Wenn ich selber Master bin, tendiere ich eher zu jüngeren Kerlen und ficke sie dann auch sehr gerne bis zur Besinnungslosigkeit durch als Belohnung - vor allem, wenn sie einen schönen großen Arsch haben. Außerdem habe ich eine Schwäche für farbige Männer - absolut nicht sexuell gemeint oder auf Rassen-Spiel bezogen (definitiv nicht mein Ding), sondern mehr in der „Entschuldige mich, dass ich schmachte, aber du bist einfach so unglaublich sexy!"-Art.
Erzähle uns von Deiner schönsten Begegnung, die du durch Recon hattest.
Ich bin schon sehr lange Mitglied auf Recon - ich glaube sogar, seitdem es noch Masters4Slaves hieß - da ist es schwer, nur eine Begegnung auszuwählen. Kürzlich habe ich Hard-Master (@AMASTERforU) getroffen und endete für vier Tage auf seinem neuen Sklaven-Gelände in Malta gefesselt und gefoltert kurz vor einer Geschäftsreise durch Europa diesen Sommer (die Erklärung für die blauen Flecken gegenüber meinen Kollegen stellten eine Herausforderung dar…). Tatsächlich haben wir seit fast 7 Jahren ausschließlich via Recon kommuniziert, bevor wir uns dann endlich getroffen haben. Das Warten hat sich aber gelohnt - es war eine der intensivsten Erfahrungen, die ich jemals hatte, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin.
Ich habe auch Roger von Shotgun Video (@MuscleCBT) getroffen, der die Pornos produziert hat, zu denen ich anfangs gewichst habe und mittlerweile kennen wir uns bereits seit mehreren Jahren und haben schon des öfteren zusammen gespielt - mein junges Ich im Alter von 14 Jahren hätte sich das niemals träumen lassen. Vielleicht werde ich ja mal in einem seiner Videos mitspielen und den Kreis schließen ;)
Abschließend, falls es noch irgendwas gibt, was du mit den Recon-Mitgliedern teilen möchtest, hättest Du jetzt die Gelegenheit dazu.
Ich hatte mein öffentliches Coming-out mit 15 als erstes Kind in der High School überhaupt, weil ich der Meinung war, dass es einfach lächerlich und zu viel Stress war, diesbezüglich nicht die Wahrheit zu erzählen. In den Teams beim Kampfsport wussten auch immer alle Bescheid, da ich mich nicht verstecken wollte. Den Fetisch anzuerkennen fühlte sich dann wie ein zweites Coming-out an und ich brauchte wesentlich mehr Zeit, offen mit Freunden und Sexpartnern darüber zu reden. Ich wünschte, ich hätte nicht so lange gebraucht.
Das Resultat dieser verzögerten Einsicht war ein monumentaler „Pfad der Tränen" mit gescheiterten Beziehungen durch meine 20er und frühen 30er hinweg. Ich brach die Herzen von viel zu vielen wundervollen Männern, mit denen ich mich einfach nicht auf dem selben Level befand - das bereue ich als eines der wenigen Dinge in meinem Leben zutiefst. Wenn dein unschuldiger Freund die Anstrengung unternimmt und versucht, es dir recht zu machen, ist das zwar sehr reizend von ihm, aber es ist nicht das Gleiche als wenn man eine Session mit jemandem hat, der wirklich versteht, was man braucht und diesen sehr rabiaten Fetisch ebenso sehr benötigt wie man selbst. Ich bin absolut untröstlich für die Kerle, denen ich damit wehgetan habe - während ich mich selbst belogen habe, muss ich mir eingestehen, dass ich ihnen auch nicht die Wahrheit sagte.
Ich bin unglaublich glücklich, dass ich vor kurzem eine Sub/Dom-Beziehung mit Bull (@Wolves) eingegangen bin und mein Leben sich dadurch maßgeblich verändert hat. Endlich habe ich jemanden an meiner Seite, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin. So sehr wie ihn habe ich bisher noch keinen anderen geliebt. Wir wollen uns unsere eigene Lederfamilie aufbauen.
Es hat mich 34 Jahre meines Lebens gekostet bis ich realisiert habe, was genau ich eigentlich benötige, aber ich bin froh, endlich sicher zu sein. Er ist einfach perfekt.
Nachdem ich von seinem Twitter-Account mit pornografischen Inhalten erfuhr, entschloss ich mich dazu, ebenfalls ein Profil zu erstellen, da ich die Videos produzieren möchte, die ich mir selber ansehen würde. Der typische BDSM-Porno ist häufig furchtbar schlecht - ich möchte etwas härteres und gröberes erstellen. Ich bin erst ein paar Wochen dabei und probiere mich noch etwas aus - ja, es gibt auch ein paar harmlosere Videos. Folgt mir doch auf Twitter unter twitter.com/JosephOxXXX (mein Freund ist auf meinem Profil verlinkt) - die Inhalte werden stetig erweitert.
Wenn auch du deine Gedanken zum Thema Fetisch in Form eines Interviews mit den Recon-Mitgliedern teilen möchtest, sende uns eine Mail mit deinem Profilnamen an: social@recon.com.
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