MITGLIEDER ARTIKEL: Was ist ein Gimp?
von
Recon News
18 Januar 2019
Von GimpSkinFag
Vor kurzem wurde mir diese auf den ersten Blick ziemlich einfache Frage gestellt und ich merkte, dass ich zunächst keine wirkliche Antwort darauf wusste. Seit einigen Jahren würde ich mich jetzt als Gimp bezeichnen, deshalb war ich etwas verwundert, als ich merkte, dass ich diesen Begriff nicht genau definieren konnte. In den letzten Jahren war ich mit der Einstellung unterwegs, dass ich in Worten nicht genau definieren kann, was ich bin, aber wenn ich es sehe oder spüre, weiß ich es. Naja, das funktioniert so in meinem Kopf, aber es ist hart anderen zu vermitteln, was ein Gimp ist und das macht es wiederum schwierig, die Art von Play zu finden, die ich möchte oder sich mit anderen Gimps zu vernetzen.
Für mich ist ein Gimp ein submissives Objekt, dass sich seinem Besitzer komplett unterstellt; etwas, das einem Sklaven ähnlich ist, aber ohne die menschliche Identität. Ein Gimp zu sein bedeutet, wenn es darauf ankommt, dass man sich von der Menschlichkeit und dem Individualismus verabschiedet, den Gedanken auffasst, dass man ein Objekt oder ein Spielzeug zum Gebrauch eines Dominanten darstellt. Wenn ich im „Gimp Modus" bin, möchte ich als Objekt benutzt werden, als ein Ding; als etwas, das benutzt wird und verwahrt wird, wenn es nicht gebraucht wird. Dazu möchte ich alle Bindungen meiner eigenen Individualität und meiner Menschlichkeit hinter mir lassen; sogar menschliche Pronomen lasse ich hinter mir und wenn ich sprechen darf, bezeichne ich mich selbst als „es" oder „Gimp". In meinem Kopf existiert ein Gimp nur dafür ein weiteres Spielzeug oder Ding zu sein, dass ein Dominanter benutzen kann.
Mein Rubber Gimp Anzug ist der Schlüssel zu meiner Verwandlung in meinem Kopf ein Gimp zu sein. Meinen Rubber Anzug und meine Maske anzulegen, so dass alles, das von mir sichtbar ist, meine zweite Haut ist, ist befreiend. Es befreit mich, meine Menschlichkeit hinter mir zu lassen und zu akzeptieren, was für mich, während dem Play auf mich wartet und von dem, was Dominante, mit denen ich gespielt habe, mir sagen, hilft es auch dem Dominanten, dass er nicht mehr das menschliche Ich in mir sieht, sondern beginnt, mich als Gebrauchsobjekt wahrzunehmen. Der andere Schlüsselmoment, den mein Gimp Anzug erfüllt, ist, dass er meine Identität entfernt. Gimps, wenn sie in ihrem glänzenden Gummianzug eingehüllt sind, sehen alle ungefähr gleich aus. Natürlich gibt es kleinere Unterschiede (Höhe, Gewicht etc.), aber zum größten Teil sind Gimps, wenn sie in einem Gummianzug sind, total austauschbar. Deshalb ist der Gimp für den Dominanten auch keine individuelle Person mehr, ein Gimp ist nur noch ein Objekt, das zum Gebrauch dient und existiert. Das macht einen riesigen Teil der Gimp Dynamik für mich selbst aus; wenn ich im Gimp Modus bin, dann bin ich nur ein Werkzeug, das zum Vergnügen des Dominanten gebraucht wird, ich bin keine Person mehr.
Gimps werden manchmal rüde behandelt. Als Teil des Entfernens der Menschheit, eingehüllt und entindividualisiert zu sein erlaubt dem Dominanten, dass er aufhört den Gimp als Person zu sehen und behandelt ihn mehr als ein Objekt. Gimps werden auch komplett kontrolliert – das ist ein riesiger Teil davon für mich. Sehen, Sprechen, Hören, Bewegen, Schlafen, Essen, sogar Urinieren, werden vom Dominanten kontrolliert. Jeder sensorische Input oder jedes kleine Stück Freiheit wird vom Dominanten gewährt und kann jederzeit wiederrufen werden.
Für Gimps sind diese Abschnitte von Freiheit und Privilegien wenige und liegen weit auseinander; der Gimp lebt und gedeiht in Isolation und Kontrolle. Im Vergleich zu einer traditionellen Master/Slave Beziehung, wird ein Gimp kontrolliert und benutzt wie ein Sklave, aber er hat nicht die Menschlichkeit, den Individualismus und die Verpflichtung häusliche Aufgaben, wie Putzen, durchzuführen. Ich sehe das so: Ein Gimp ist ein Spielzeug; ein Sklave ist ein Werkzeug. Wenn Sklaven Bondage, Aufbewahrung und Schmerz zu einem gewissen Punkt erfahren, sind diese temporär und nicht permanent. Das ist einer der Hauptgründe, dass sich meine Identität von einem Sklaven zu einem Gimp verändert hat. Für Gimps sind Bondage, Isolation, Schmerz und Objektifizierung ein dauerhafter Status und danach sehne ich mich im Innersten.
In meiner Vorstellung besteht die Zeit eines Gimp aus Aufbewahrung, Gebrauch und Schmerz. Ein Gimp verbringt seine meiste Zeit damit, benutzt zu werden. Während des Plays existiert ein Gimp allein, um die Launen seines Dominanten zu befriedigen. Wenn der Dominante den Gimp nicht benutzt, sollte er gut verwahrt werden; in einem Käfig, irgendwo festgebunden, in einem Schrank oder in einer Ecke platziert. Gimps können auch auf sadistische Weise benutzt werden; Gimps sind dazu da, gefoltert zu werden, benutzt zu werden und dann weggestellt zu werden. Dieser Gegensatz zwischen Aufbewahrung gegenüber dem Gebrauch und dem Schmerz, schafft eine tiefe Dankbarkeit für jede Aufmerksamkeit, die dem Gimp zuteilwird. Nachdem er für längere Zeit weggestellt wurde, ist ein Gimp für jeden Gebrauch dankbar, selbst wenn es der schmerzvollste oder kinky Gebrauch ist. Zur Alternative, nachdem er rüde benutzt wurde, ist ein Gimp verzweifelt oder freut sich darauf, in die Aufbewahrung zurückzukehren, für eine Ruhepause vom Gebrauch.
Das Leben des Gimps ist hart, schmerzvoll und bei Zeiten langweilig, aber das ist es, was ich daran spannend finde. Ich genieße es, so devot zu sein und mich kontrolliert zu fühlen. Ich bezweifle, dass dieser hohe Level an Kontrolle für eine zu lange Zeit beibehalten werden kann. Ich bin mir sicher, dass Leute das ausprobiert haben und ich bin mir sicher, einige haben es geschafft den 24/7-Gimp-Lifestyle auf irgendeine Art durchzuziehen, doch bezweifle ich, dass viele Gimps die ganze Zeit wirklich so leben wollen (und nicht zu erwähnen, was das für einen Aufwand und eine Verantwortung für den Dominanten bedeutet). Ich persönlich, so stark wie ich mich als Gimp identifiziere und mich nach dieser Behandlung sehne, weiß ich, dass ich maximal nicht mehr als ein paar Stunden oder Tage ein Gimp sein kann. Trotz des Aufwands, den es braucht und der Aufmerksamkeit, die es braucht, möchte ich so viel Zeit wie möglich im Gimp Modus verbringen.
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