MITGLIEDER ARTIKEL: Meine Reise hat gerade erste begonnen
von
Recon News
03 September 2019
Von rubspace
Soweit ich mich erinnern kann, waren meine ersten sexuellen Gedanken auch gleichzeitig meine ersten Fetischfantasien. Viele erzählen von ihrem ersten Kontakt mit einem bestimmten Fetisch oder von einem Date, das sie an einen bestimmten Fetisch herangeführt hat. Eine solche Geschichte kann ich nicht erzählen. Die Anziehungskraft, die Gummi oder Bondage auf mich ausübt, war schon immer vorhanden.
Auch aufgrund des Umfelds in dem ich aufgewachsen bin, habe ich mich während meiner Jugend für meine Sexualität geschämt - dafür schwul zu sein und dafür auf Dinge zu stehen, die nicht wenige Menschen als "unnormal" bezeichnen. Nichtsdestotrotz war mir auch relativ schnell klar, dass sich an meinen Empfindungen nichts ändern wird und ich einen Weg finden muss, damit umzugehen. Mit 18 Jahren habe ich mir mein erstes Gummishirt gekauft. Seitdem ist meine Sammlung an Gummi und anderen Toys Jahr für Jahr weiter gewachsen, sodass sich mittlerweile der ein oder andere Schrank damit füllen lässt.
Trotz des mittlerweile deutlich offeneren Umgangs damit, habe ich nicht das Gefühl meine Fetische wirklich auszuleben. Es ist nicht so, dass ich in den vergangenen Jahren nicht das ein oder andere Gummi- oder Fetischdate gehabt hätte. Diese Dates waren allerdings viel zu selten und konnten mir auch fast nie das geben, was ich wirklich gesucht habe. Das liegt sicherlich zum einen daran, dass man erst durch die Erfahrungen, die man macht, lernt was man wirklich sucht und braucht. Zum anderen liegt es auch daran, dass ich nicht unbedingt der extrovertierteste Mensch bin und Schwierigkeiten habe, auf fremde Menschen zuzugehen und offen über meine Bedürfnisse zu sprechen. Ich habe schon immer Menschen bewundert, die offen mit Ihrem Fetisch umgehen, Kontakte knüpfen und Fetischfreundschaften pflegen – Menschen, die Teil einer lebendigen Fetisch-Community sind.
Seit der Online-Bestellung meines ersten Gummishirts sind einige Jahre vergangen. In diesem Jahr steht mein 30. Geburtstag an. Ich habe einen wundervollen Mann, der meine Sicht auf den Fetisch zwar nicht zu 100% teilt, aber dennoch zu 100% zu mir steht und mir den Freiraum einräumt, den ich brauche um meine Fetische ausleben zu können und meinen Bedürfnisse nachzugehen. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich sehr dankbar!
Es gibt ein Bedürfnis, das in der letzten Zeit besonders stark gewachsen ist: das Bedürfnis ein Teil der oben genannten Fetisch-Community zu werden. Ich möchte neue Freunde finden und mit diesen meine Fetische ausleben. Ich möchte Teil einer Gemeinschaft sein, in der man sich austauschen und gemeinsam neue Dinge entdecken kann. Das hat dazu geführt, dass ich kürzlich die Entscheidung getroffen habe das Jahr 2019 zu dem Jahr zu machen, in dem ich an meinem ersten Fetischevent teilnehmen werde! Das Problem dabei ist nur, dass all die Dinge, die mich in den letzten Jahren davon abgehalten haben meine Fetische richtig auszuleben, natürlich nicht plötzlich verschwunden sind. Die Vorstellung alleine zu einer Fetischparty zu gehen macht mich mehr als nur nervös. Ich bin ganz grundsätzlich kein großer Partygänger. Ich schätze eher den kleinen und ruhigeren Rahmen. Die Partys, die ich in meinem Leben besucht habe, kann ich wohl an zwei Händen abzählen. Ich habe Angst überfordert zu sein und nicht zu wissen wie ich mich verhalten sollte. Ich habe Angst mich dort allein und verloren zu fühlen. Also was tun? Wie an die Sache rangehen?
Ich habe viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass der Zugang zur Community über einzelne Kontakte und Freunde leichter ist, als der Versuch sich alleine irgendwo hineinzustürzen. Also möchte ich in diesem Jahr nicht nur meine erste Fetischparty besuchen, sondern vor allem zuerst über meinen Schatten springen und viele Leute persönlich kennenlernen, die ich bisher nur über Recon kenne. Ich hoffe so einen Zugang zur Fetisch-Community finden zu können und künftig vielen Leute aus der ganzen Welt zu begegnen, die stolz auf Ihren Fetisch sind. Ich träume davon in einiger Zeit vielleicht selbst einen Beitrag zu einer lebendigen Community leisten zu können und Fetischfreunde und -bekannte an vielen verschiedenen Orten zu haben. Ich möchte sowohl durch sexuelle Abenteuer meinen Horizont erweitern, als auch den Fetisch ganz entspannt an ruhigen Abenden mit Freunden genießen können.
Die Entschlüsse sind gefasst. Der Fahrplan steht. Und die erste Station ist auch schon in Sicht! Am 2. Februar steht das erste persönliche Treffen mit einer wirklich tollen Recon-Bekanntschaft an. Trotz der Nervosität und Aufregung, freue ich mich gleichzeitig extrem auf das persönliche Zusammentreffen. Ich weiß nicht wie dieses
Treffen ablaufen wird. Ich weiß auch nicht wann genau ich mich wirklich überwinden kann an einer Fetischparty teilzunehmen. Ich habe aber das Gefühl, dass der 2. Februar der erste Schritt in genau die Richtung ist, die ich mir vorgenommen habe einzuschlagen. Ich habe das Gefühl, dass meine Reise in die Fetischwelt gerade erst begonnen hat...
Wenn auch ihr über Fetisch Vorlieben und Interessen schreiben möchtet, schickt eure Ideen an: social@recon.com
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