Wir fragen Fetisch Fotograf Rene Zuiderveld – SMartPics auf Recon – einige Fragen zur seiner Arbeit und seinem Fetisch. Hier sind seine Antworten:
Erzähl' uns vom Stil Deiner Fotografie und Deinem Blickpunkt
In meiner Fotografie suche ich nach einer Bildsprache, die immer das menschliche Wesen in den Mittelpunkt stellt und zeige dabei, was zum größten Teil als ein Underground- und oftmals subversiver Aspekt von männlicher Erotik betrachtet wird. Der häusliche und theatralische Rahmen von vielen meiner Bilder betont auch Vertrauen, Strenge, Wärme und Sehnsucht. Ich versuche Fotos zu machen, die uns meine Models in suggestiven, spielerischen und erotischen Bildern sehen lassen. Manchmal durch den Einsatz von scharfen Farben, manchmal der Kinky/Fetisch-Welt zuneigend und sehr oft durch das Zeigen von lustvoller Erotik.
Ich hatte vielseitige Reaktionen auf meine Bilder – einige schätzen ganz einfach den verspielten Aspekt vieler meiner Fotos, während andere die subtilen Kommentare über Ungleichheit in unserer Gesellschaft herauslesen.
Mein vorrangiges Ziel beim Erstellen meiner Arbeiten ist jedoch die Zusammenarbeit mit meinen Models und durch diesen Prozess eine Bildsprache zu kreieren, die den Betrachter dazu einlädt, durch den Einsatz ihrer eigenen Phantasie zu vervollständigen, was sie sehen.
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Nach einer schweren Operation und einer langen Zeit der Chemotherapie, entdeckte ich Fotografie ganz zufällig. Als ich eine Kontaktkamera auf meinen täglichen Fahrten mit dem Fahrrad mitnahm (um mich nach meiner Krankheit zu erholen), fing ich an, die Umgebung, in der ich nun schon seit mehreren Jahrzehnten lebte, zu fotografieren. Bilder zu machen wuchs sich zu einer Leidenschaft aus, die sich von Fotos über Architektur und Natur zu Portraits hin entwickelte… und letztendlich zu einer Spezialisierung auf männliche Fotografie.
Was ist es, dass Dein Interesse an Fetisch Fotografie geweckt hat?
Fetisch Fotografie war eine eher naheliegende Wahl, weil ich auf einer persönlichen und sexuellen Ebene immer daran interessiert war. Neben dem, bringt Fetisch Fotografie auch oft ein Element von Theatralik mit ins Bild, was immer eine zusätzliche Inspiration darstellt.
Was bedeutet Fetisch für Dich?
Fetisch bedeutet für mich mehr als nur eine sexuelle Erfahrung. Er zeigt auch die Seite eines Mannes, die der Gesellschaft gegenüber unangepasst ist, eine Alternative zur „Standard"-Gesellschaft, die Männern zu spielen erlaubt und zu vergessen, wie die Dinge sein sollten, wenn es nach weniger offen eingestellten Leuten ginge.
Wann bist Du das erste Mal auf den Geschmack von Fetisch und Kink gekommen?
Als ich Anfang 20 war, entdeckte ich mein Interesse an Kink (vor allem Kink, fast 10 Jahre später folgte Leder als Fetisch). Aber ich wurde nie nur von einem bestimmten Fetisch oder Typ Fetisch-Mann angezogen. Manchmal sage ich im Spaß, dass ich einen Fetisch für Verbindung, Persönlichkeit habe… und wenn Kink/Fetisch Teil dieser Verbindung sind, freut es mich umso mehr.
Hast Du einen Lieblings-Fetisch, von dem Du gerne Bilder machst?
Ich habe keinen Lieblings-Fetisch bei der Fotografie; die Persönlichkeit, Verbindung und Interaktion zählen für mich mehr. Also, Leder, Gummi, Sportswear, nackt… das inspiriert mich alles… vom Suggestiven zum Expliziten, vom Erotischen und Sinnlichen hinzu Action und Play.
Gibt es andere Fotografen, die Deine Arbeit beeinflusst haben?
Obwohl ich die Arbeit mehrerer Fotografen bewundere (darunter u.a. Robert Mapplethorpe, Erwin Olaf), versuche ich mich in meiner Fotografie nicht von ihrer beeinflussen zu lassen. Also nicht absichtlich und nicht bewusst.
Suchst Du Models und wie wählst Du sie aus?
Ja, ich suche immer! Und Locations auch (Playrooms, abbruchreife Gebäude, Natur, Innenräume, Garagen, Dachböden… alles, was Perspektiven anbietet). Jungs, die keine Angst haben, ihre Kinks und Fetische vor der Kamera zu teilen, die es mögen zusammenzuarbeiten um Bilder zu schaffen, die etwas künstlerischer sind.
Arbeitest Du im Moment an Projekten, gibt es etwas, das bald herauskommt?
Mit einem guten Freund zusammen, wurde ich eingeladen eine Sammlung schwuler Kunst zu präsentieren, die einen großen Bogen verschiedener Bereiche zeigt – von Fotografie, Malerei über Schmuck bis hin zu Bildhauerei. Das wird die erste Ausstellung mit einem schwulen Thema im Museum in Zandvoort (an der holländischen Küste) sein. Meine Fotografie wird Teil davon sein – das Genre meine Fotografie, das weniger kinky ist, aber ich werde trotzdem eine Anspielung auf die Fetisch-Szene machen.
Schaut euch das Recon Profil von SMartPics an, wie auch eine Auswahl seiner Arbeit, indem ihr die Links unten benutzt