Fetisch im Fokus präsentiert die Arbeit von Kreativen aus der ganzen Welt und hebt hervor, wie Fetisch sie inspiriert hat. Mit der Hilfe von Black Boot bieten wir eine Platform für Künstler an, um hervorzuheben wie Fetisch sie inspiriert und beeinflusst hat – und zu zelebrieren, was euch zum Nachdenken anregt und euch eher abturnt.
Von Recon Mitglied BlackBoot11
Durch die Zeiten hinweg war Kunst immer der Weg der Gesellschaft, ihre verschiedenen Kulturen visuell zu dokumentieren und hier mit diesem Projekt, möchte ich dasselbe tun und mit diesen Präsentationen unser Erbe am Leben halten. Das spezielle Genre von schwuler Fetisch-Kunst wurde viel zu lange diskriminiert und an den Rand gedrängt. Die Gründerväter dieser Bewegung zählen wohlbekannte Namen wie Tom of Finland, Goh Mishima, Robert Mapplethorpe und andere, die sich unglaublichen Widerständen in ihren Karrieren aussetzen mussten. In der Vergangenheit trafen diese Künstler auf viele Hindernisse ihr Publikum zu erreichen und haben sich erst vor Kurzem den Luxus und die Macht einer festen Platform, auf der sie ihr Handwerk präsentieren können, leisten können. Mein Zweck hier ist, die schwule Fetisch-Kunst-Tradition am Leben zu halten und euch in eine ganz neue Generation Kunst für und über unsere Community einzuführen.
Heute schaue ich mit euch über den Atlantik und teile mein Insiderwissen über die schwule Welt und die Welt des Fetischs gesehen durch die Augen des Québecer Künstlers Yvon Goulet.
Nachdem er einige Jahre klassische Kunst und Druckerei in Europa studiert und auf diesem Feld gearbeitet hat, kehrte Yvon nach Kanada zurück. Auf dem Weg zurück nach Hause, passierte es, dass er eine Offenbarung erlebte. Frisch zurück aus Europa, war das allererste, was ihm auffiel, als er die Subway vom Flughafen kommend verließ, diese riesigen Poster aus Plastik, die an jedem Mast in der Innenstadt von Montreal hingen. Er war auf der Suche nach fertigem, verfügbarem und preiswertem Material, also sammelte er so viele davon, wie er finden konnte um so wieder anzufangen zu malen. "Alle diese großartigen Plastikposter hatten eine Armee an Werbeexperten hinter sich, die bereits entschieden hatten, was als beste Farbe zum bestem Slogan im Druck passte, weshalb meine Arbeit schon halb gemacht war!" So wurde sein einzigartiger Stil auf wiederverwendeten Materialien zu malen, geboren.
Fieberhaft begann er seine sexy Fetischmänner verschiedenster Typen auf diesen Plastik-Teile zu malen – einige in eher klassischem Stil und viele andere in voller Fetisch-Gear, wie wir sie hier für euch ausgewählt haben. Eine der großartigsten Dinge bei Yvons Arbeiten ist, dass er immer versucht viele verschiedene Facetten der schwulen Community und der Fetisch-Community Montréals, die ihn umgibt, miteinfließen zu lassen, indem er einfach die schwule Kultur und das Leben, das er jeden Tag erlebt und erfährt, erzählt.
Er erzählt uns auch, dass er von Anfang an, Aktivist war und versucht seine Kunst als eine beobachtende Waffe einzusetzen, die einen Dialog gegen die tägliche Heuchelei und Ignoranz, die unsere Community erfährt, eröffnet. Yvon sagt: "Meine Kunst verewigt das Konzept, dass wir stolz darauf sein müssen, wer wir sind und weiterhin im Angesicht der ultra-konservativen, rechten und populistischen Bewegung, die jetzt überall sprießt, sichtbar sein müssen. Wir haben keine Zeit für Selbstgefälligkeiten."
Es ist seine absolute Bestimmung, von der er hier spricht und die man ganz klar in seinen Bildern der Männer, die er in seiner lokalen schwulen Nachbarschaft in Montréal gemalt hat, sehen kann. Seine Männer hier sind schillernde Beispiele, die alle von Kraft und Selbstbewusstsein strotzen, was unserer Community dabei hilft, zu wachsen und vereint zu sein.
Welcher Fetisch oder welche Fantasie turnt Dich am meisten an – der dominante Leder-Daddy in Stiefeln, ein williger Puppy, bereit zu dienen; eine Gruppe glatter Körper in Gummi oder Skinheads mit Piloten und Camo Gear?
Während er ein bisschen widerwillig war, über die Geschichten hinter den Bildern zu sprechen und wie er diese super sexy Models dazu bringen konnte, für seine Kunst zu posieren, versicherte er mir indes, dass sie ein genaues Abbild der aufblühenden Underground Fetisch Community Montréals sind. Yvon tut auf jeden Fall sein Bestes, uns ein All-You-Can-Eat Buffet zur Auswahl anzubieten. Nachdem man diese Bilder gesehen hat, will man diese Stadt schnell auf seine Liste der Orte tun, die man bald besuchen möchte!
Wenn ihr Interesse habt oder einen Fetisch- und Kink basierten Künstler auf Recon präsentieren möchtet, sendet eure Ideen zusammen mit einem Link an: social@recon.com und dem Stichwort: Fetish Focus