Fetisch im Fokus: Bootblacking (Stiefelputzen)
von
Recon News
29 August 2018
Jeder Fetisch-Mann, der auf Leder steht, weiß, dass es ein teurer Kink sein kann. Leder braucht Fürsorge und Pflege, besonders Stiefel, und hier kommt das traditionelle Fetisch-Handwerk des Stiefelputzens ins Spiel. Wir wollen uns also mit diesem traditionellen Fetisch-Handwerk auseinandersetzen!
Was ist Bootblacking?
Bootblacking ist der Akt des Putzens und Polierens von Lederstiefeln. Wie ein altmodischer Schuhputzer, arbeitet ein Stiefelputzer an den Stiefeln anderer, für gewöhnlich, während sie sie tragen, was daraus gleichzeitig einen sozialen Austausch und eine Dienstleistung macht. Indem sie traditionelle Sachen benutzen – Sattelseife, Dosenpolitur, Pferdehaarbürsten etc – können Stiefelputzer neues Leben und Glanz in Lederstiefel und Gear einhauchen. Entgegen des Namens müssen sich Stiefelputzer nicht unbedingt auf die Pflege von Stiefeln alleine beschränken. Viele richten ihre Aufmerksamkeit auf alle Arten von Leder-Gear, von Hosen zu Chaps, Leinen bis zu Halsbändern.
Viele Stiefelputzer fühlen einen sehr großen Anteil an Stolz für ihre Arbeit, oftmals aus der Liebe für Leder und seinen Fetisch Status abgeleitet. Sie gehören zum Standard der Leder-Subkultur seit Jahrzehnten; viele Lederclubs haben ihren eigenen ansässigen Stiefelputzer, die sich um das Leder der Ledermänner kümmern.
Bootblacking, Lederkultur und Fetisch
Leder ist seit langem ein wesentlicher Bestandteil in der Welt des schwulen Fetischs, weshalb es keine Überraschung ist, dass Stiefelputzer ihre eigene, besondere Nische haben. Letztendlich sind sie diejenigen, die die Fähigkeiten haben, Ledermänner am besten aussehen zu lassen.
In den späten Vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts haben schwule Männer Leder getragen um bewusst ihre Identitäten zu bilden und eine kulturelle Veränderung aufzuzeigen, die Homosexualität im Vergleich zum Mainstream Denken neu gefasst hat. Selbst bevor die ersten schwulen Bars geschaffen wurden, versammelten sich Fetisch-Männer unter der Aufmachung von Motorrad-Clubs und nahmen somit eine Kultur, die sowieso schon die Ränder der Gesellschaft für sich besetzte und definierten deren Bedeutung für sich selbst neu. Leder wurde eine wichtige Darstellung von Potenz und Männlichkeit für Fetisch-Männer, das im starken Kontrast zu der eher „effeminierten" Darstellung von Homosexualität in der Populärkultur der Zeit stand. Ledermänner investieren eine große Menge Arbeit und Geld in ihre Gear und tragen sie mit Stolz und Stiefelputzer spielen eine maßgebliche Rolle ihnen dabei zu helfen, es zu pflegen.
Viele Stiefelputzer identifizieren sich selbst auch als Ledermann, viele kommen so dazu, dieses Handwerk zu lernen. Während Stiefelputzen für sich nicht jeden Stiefelputzer anturnt, tut es das auf jeden Fall für eine Menge Männer in der Community. Als Akt der Dienstleistung, kann Stiefelputzen Elemente von Power Play beinhalten, aber die meisten Stiefelputzer sehen sich selbst im Dienst der Leder Community als ein Ganzes, als nur mehr einem Einzelnen.
International Mr. Bootblack
Seit 1993 wetteifern Stiefelputzer aus der ganzen Welt um den Titel des International Mr. Bootblack, ein Wettbewerb, der während des International Mr. Leather (IML) Wochenendes in Chicago abgehalten wird. Stiefelputzer konkurrieren um Wählerstimmen von IML Besuchern, so wie auch die Anerkennung ihrer technischen Fähigkeiten und ihres On-Stage-Charismas vor einer Experten-Jury.
Trotz des Wettbewerbs sind die Stiefelputzer eine eng zusammenhaltende Community. Für die meisten Stiefelputzer kommen die Liebe zum Leder und das Handwerk vor irgendwelchen Titeln und sie freuen sich für gewöhnlich ihre Fähigkeiten jedem zu zeigen, der Leder hat, das Pflege bedarf.
Wenn Du Deine Stiefel selbst nie geputzt hast, empfehlen wir Dir wärmstens, dass Du mal zu einer Leder-Nacht in Deiner Nähe gehst und für Dich selbst herausfindest, was diese Erfahrung so besonders macht.
Gibt es einen bestimmten Fetisch, über den Du hier gerne lesen würdest? Lass es uns wissen, indem Du mit uns in Verbindung trittst, unter: social@recon.com.
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